Anders als es den Anschein hat, ist dies kein völlig neuer Trend, obwohl er, ähnlich wie das bedürfnisorientierte Elternsein, in den letzten Jahren an Popularität gewonnen hat. Tatsächlich haben unsere Eltern uns bereits unbewusst im Sinne einer entschleunigten Erziehung erzogen! Wenn Sie Ihr Kind frei und ohne unnötigen Druck erziehen möchten, ist dieser Artikel genau das Richtige für Sie.
Langsame Erziehung – woher kommt dieser Begriff?
Die Slow-Bewegung wurde in den 1980er-Jahren von dem kanadischen Journalisten und Kommentator Carl Honoré ins Leben gerufen, dem Autor des Buches „Unter dem Druck der Zeit: Gönnen wir Kindern eine Pause!“. Newsweek feierte ihn als „internationalen Verfechter der Idee von Freizeit“. Anfangs propagierte die Bewegung einen gesunden Lebensstil mit natürlichen, hochwertigen Mahlzeiten. Schnell wurde jedoch deutlich, dass sich das Slow-Konzept auf nahezu alle Lebensbereiche übertragen lässt – auch auf die Erziehung. Slow Parenting wendet sich entschieden gegen Druck, Erwartungen an ständige Entwicklung sowie Überbehütung und den daraus resultierenden Druck. Befürworter dieses Modells betonen, dass es viel wichtiger ist, Kindern Zeit für kreatives Spielen oder einfach nur Langeweile zu lassen.
Entschleunigte Erziehung – lasst uns auf einer Wiese liegen und die Wolken beobachten.
Entschleunigte Erziehung passt hervorragend zu einem immer beliebter werdenden Lebensmodell, das sich gegen einen gedankenlosen, konsumorientierten Lebensstil wendet, in dem Hektik und die Anhäufung materieller Güter eine zentrale Rolle spielen. Stattdessen konzentriert sie sich auf nachhaltige Entwicklung, die Idee von Freizeit und Zeit mit den Liebsten – zur Stärkung der Bindung und zur Erholung. Ein Kind, das im Sinne entschleunigter Erziehung aufwächst, kann eine glückliche, unbeschwerte Kindheit erleben – den Wolken beim Vorbeiziehen zusehen, mit etwas unbeholfenem Essen kochen und kreativ spielen, ganz ohne technische Spielereien. Eine Kindheit ohne den Druck von außerschulischen Aktivitäten, Verpflichtungen und ständiger Leistungsbereitschaft. Eine Kindheit, in der Raum zum Experimentieren bleibt und Fantasie und Kreativität gefördert werden. Entschleunigte Erziehung bedeutet auch, Kontrolle zu reduzieren und dem Kind Fehler zu erlauben. Dieser Ansatz stärkt das Selbstvertrauen des Kindes und ermöglicht eine selbstständige Entwicklung im eigenen Tempo, entsprechend seinen individuellen Veranlagungen.